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++ Atemschutzgeräteträger/in ++

Atemschutzgeräteträger/innen sind im Einsatz hohen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. 
Zum einen durch die Schutzausrüstung mit diversen mitzuführenden Gerätschaften, andererseits durch enorme Hitze, stark eingeschränkte Sichtverhältnisse und eine ihnen unbekannte Umgebung.

Bei einem Brand kommt es meist zu einer starken Rauchentwicklung, man sieht sprichwörtlich seine Hand vor Augen nicht, das heißt, dass sich der Atemschutztrupp (bestehend aus mindestens zwei Personen) seinen Weg unter Nullsicht ertasten muss. 
Wegen der enormen Hitze erfolgt das Vorangehen/Ertasten in einem Seitwärtsgang, dabei bewegen sich die eingesetzten Kräfte so nah wie möglich am Boden. Grund hierfür ist die geringere Hitze und, wenn überhaupt, bessere Sicht.
In einem Brandraum können, die Betonung liegt hierbei auf können, Temperaturen von bis zu 1000°C herrschen.

Um den ganzen Belastungen entgegen zu treten, müssen die Atemschutzgeräteträger/innen körperlich fit und belastbar sein. 
Durch Übungen sowie Fortbildungen wird das Wissen auf den neusten Stand gebracht, da auch Neuerungen vor der Feuerwehr nicht halt machen.
Hinzu kommt einmal jährlich die Belastungsübung, die jede/r Geräteträger/in der Feuerwehren der Stadt Boppard in der Feuerwache des Löschzuges Boppard absolvieren muss. Hierbei werden die Kräfte auch direkt theoretisch geschult, um altes Wissen aufzufrischen und neues zu vermitteln.
Alle drei Jahre kommt der Gesundheitscheck dazu, wer diesen nicht besteht, darf vorerst keinen Atemschutz anziehen.

In der folgenden Bilderserie, stellen wir Euch die Ausrüstung vor. Unter den einzelnen Bildern erfolgt eine Erklärung zu dem jeweiligen Ausrüstungsgegenstand.

 

Ausrüstung_Atemsch_01

Hier ist der Atemschutzgeräteträger in Brandschutzbekleidung und mit diversen Ausrüstungsgegenständen zu sehen.

 

Die Brandschutzbekleidung schützt den Atemschutzgeräteträger zeitweise vor der extremen Hitze, des Weiteren hält sie auch kurzzeitig einer direkten Flammeneinwirkung stand. Allerdings ist irgendwann die Grenze des Belastbaren erreicht.

 

Die Atemluft in der Pressluftflasche reicht ohne Belastung für ca. 30 Minuten. Je nach Belastung sinkt die Aufenthaltsdauer auf ca. 20 Minuten, dabei muss der Geräteträger immer eine Reserve, für seinen Rückweg mitberechen. So kann seine Einsatzdauer auch noch kürzer ausfallen.

 

Vollgepackt kommt ein Atemschutzgeräteträger auf ein zusätzliches Gewicht von ungefähr 25 bis 35 kg.

 

ArchivE.6.jpg

Links: 
Die Atemschutzmaske.
Vorne an der Rundung wird der Lungenautomat angeschlossen, dieser ist mit der Pressluftflasche über einen Schlauch verbunden.

Rechts:
Die Flammschutzhaube deckt die Beriche ab, die durch die Brandschutzbekleidung nicht erfasst werden, wie: Hals, Ohren und Stirnbereich.
Sie schützt ebenfalls vor Hitze- und Flammeneinwirkung.

 

Links:
Das Rettungsmesser kann dem Geräteträger dazu dienen, sich aus einer Zwangslage zu befreien.

Mitte:
Das Personen-Notsignal-Gerät oder auch Totmannwarner genannt, gibt wenn sich der Träger nicht mehr bewegt,ein akustisches und visuelles Alarmsignal ab.

Rechts:
In dieser kleinen Tasche befinden sich Holzkeile um Türen offen zu halten, Stifte um z.B schon durchsuchte Räume zu makieren, ein Karabinerhaken und eine Bandschlinge für eine evtl. Personenrettung oder die erweiterte Suche im Rauminneren.
 
 

Links: 
Ein Funkgerät um die Kommunikation nach außen hin zu gewährleisten.
Eine gesicherte Funkverbindung ist erstens eine wichtige Lebensversicherung und zweitens sehr wichtig für ein umfassendes Lagebild, denn der Einsatzleiter kann sich keinen Überblick im direkten Gefahrenbereich verschaffen.

Rechts: 
Die klassische Taschenlampe

 

Wärmebildkamera TEIL:1
Die Wärmebildkamera wurde durch unseren Förderverein und verschiedene Spenden beschafft.
Sie erwies sich schon in vielen Einsätzen als sehr hilfreich.

 

Wärmebildkamera TEIL:2
Auch bei starker Verrauchung kann man sich noch im Raum orientieren und so vermisste Personen schneller ausfindig machen.
Aber auch Brandherde und Glutnester sind somit rasch zu entdecken.

 

Die Feuerwehr-Sicherheitsleine dient zur Sicherung des Rückwegs, zur Eigensicherung / Sicherung von Geräten und im äußersten Notfall zur Rettung von Personen oder der Selbstrettung (z. B. ein eingeschlossener Trupp, der sich selbst abseilt).

 

Mit der Fluchthaube können Personen aus verrauchten Bereichen gerettet werden. Eine Fluchthaube ist ein umluftabhängiges Atemschutzgerät (Fluchtfiltergerät), daher schützt sie auch nicht vor Sauerstoffmangel. Die Fluchthaube sollte nur eingesetzt werden, wenn sichergestellt werden kann, dass auf dem Fluchtweg noch in ausreichendem Maß Sauerstoff in der Umgebungsluft vorhanden ist.

 

Hinten:
Im Hintergrund ist der klassische Schlauchtragekorb zu sehen. Dort verstaut sind drei C-Schläuche sowie ein Hohlstrahlrohr. 
Durch die bessere Wasserverteilung des Hohlstrahlrohrs, kann eine effizientere Rauchgaskühlung sattfinden und mit der regulierbaren Durchflussmenge der Wasserverbrauch reduziert werden.

Unten:
Das Schlauchpaket ist platzsparender als der Schlauchtragekorb, da in einem engen Treppenraum der Tragekorb extrem stören kann. Das Schlauchpaket hat einen C-Schlauch der etwas länger ausfällt, sowie wie beim Tragekorb ein Hohlstrahlrohr.

 

Die Feuerwehraxt kann als Brechwerkzeug, zum abtasten der Umgebung oder als Keil beim öffnen des Brandraums genutzt werden.

 

Sicherheitstrupp TEIL:1
Für einen im Atemschutzeinsatz befindlichen Trupp, muss jeweils ein Sicherheitstrupp gestellt werden (außer z.B bei KFZ-Bränden im Freien, da in unmittelbare Nähe). Dieser kann während eines Notfalls des eingesetzten Trupps, direkt eingreifen.
In den 3 Löschzügen der Stadt Boppard: Freiwillige Feuerwehr Löschzug Boppard , Freiwillige Feuerwehr Löschzug Bad Salzig und Freiwillige Feuerwehr Stadt Boppard LZ Buchholz wird jeweils eine Sicherheitstrupptasche vorgehalten.

 

Sicherheitstrupp TEIL:2
In der Tasche befinden sich verschiedene Ausrüstungsgegenstände, für die Rettung eines verunglückten Geräteträgers. Hier im oberen Fach zum Beispiel ein Tragebergetuch.

 

Sicherheitstrupp TEIL:3
Im Tascheninneren ist eine Pressluftflasche, diese hat auch einen Sauerstoffvorrat der ohne Belastung für ca. 30 Minuten hält. 
Vorne in der Verpackung ist eine Haube, die dem Geräteträger nach ausziehen seiner Maske übergestülpt werden kann. 
Durch ein dahinter verbautes Y-Stück (was hier im Bild nicht zu sehen ist) kann bei intakter Maske und intakem Lungenautomat, der Lungenautomat einfach umgesteckt werden.

 

 

 

 

 

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